Mit Erfolg eine eigene Tierarztpraxis gründen

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Mit Erfolg eine eigene Tierarztpraxis gründen

Den Schritt in die Selbstständigkeit wagen und eine eigene Tierarztpraxis gründen – das haben die Tierärztin Kerstin Labann und die Tiermedizinische Fachangestellte Karin Gerling 2018 in Bünde getan (Die Tierarztpraxis Bünde). Über ihre Motivation und die Erfahrungen des ersten Jahres berichten sie im Interview mit ReboPharm.


Sie sind seit mehr als einem Jahr gemeinsam mit einer eigenen Tierarztpraxis selbstständig – wie kam es dazu?

Kerstin Labann (KL): Hinter uns lagen zu diesem Zeitpunkt schon mehr als zehn Jahre gemeinsamer Arbeit als angestellte Tierärztin und Tiermedizinische Fachangestellte in einer Tierarztpraxis und die Erkenntnis: wir arbeiten einfach sehr gut und sehr gerne zusammen. Nach einem Eigentümerwechsel in unserer Praxis kam dann schnell die Idee auf, dass wir gemeinsam unsere eigene Praxis gründen könnten.

Karin Gerling (KG): Wir haben Nägel mit Köpfen gemacht, uns nach einer geeigneten Immobilie umgesehen – und sie sehr schnell gefunden. Ein altes Radio- und Fernsehgeschäft am Ärztezentrum in Bünde, das war wie für uns gemacht. Wir haben dort erstmal alles auf links gedreht – es war wirklich sehr viel zu tun und wir wollten die Praxis genau nach unseren Vorstellungen gestalten.

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Ist Ihnen die Entscheidung für die Selbstständigkeit schwergefallen?

KL: Nein, eigentlich nicht. Da wir so schon so lange vor Ort gearbeitet haben und einen richtig guten Draht zu unseren Kunden hatten, waren wir uns sicher, dass das klappt. Uns war immer wichtig, dass sich die Tiere und ihre Besitzer bei uns wohlfühlen – mit allen Ängsten, Sorgen und Bedenken. So hatten wir sehr stabile Kundenbeziehungen und haben – zurecht – gehofft, dass uns das einen guten Start mit unserer eigenen Praxis ermöglichen würde.

KG: Die einzigen Bedenken, die ich hatte bezogen sich auf organisatorische Themen wie beispielweise die Buchhaltung – denn das mussten wir uns als Inhaberinnen alles erst aneignen. Ich habe diesen Bereich übernommen und ich bin ehrlich: das war Neuland für mich. Mit einem guten Steuerberater an der Seite haben wir das gemeistert. Als Gründer sollte man sich aber bewusst sein, dass Mahnwesen, Abrechnung, Buchhaltung, Medikamenteneinkauf & Co. eigentlich ein Job für sich sind und den Zeitaufwand dafür nicht unterschätzen.

Mit welchen Schwierigkeiten hatten Sie im ersten Jahr zu kämpfen?

KL: Wir sind sehr erfolgreich gestartet und von der Nachfrage sogar ein bisschen überrollt worden. Das ist natürlich einerseits super und wir freuen uns riesig, dass wir im ersten Jahr rund 6000 Patienten behandelt haben – auf der anderen Seite haben wir aber mit diesem Ansturm bei der Raum- und Kapazitätsplanung nicht gerechnet. Wir dachten eigentlich, dass die 160qm unserer Praxis eher zu groß für uns sind, jetzt arbeiten wir dort bereits mit insgesamt acht Mitarbeitern und könnten gut noch zusätzliche Räume brauchen. Wir hatten so keine Zeit langsam in die Selbstständigkeit hereinzuwachsen – hier war von heute auf morgen „Highlife“.

KG: Wir haben beide Familie, Haus und Garten – das waren dann die Bereiche, die zunächst etwas zurückstecken mussten. Das alles unter einen Hut zu bringen war nicht leicht und eine echte Herausforderung. Wir hatten davor keine Angst, denn wir wussten ja gar nicht was auf uns zukommt und wie schnell wir mit unserer eigenen Praxis wachsen würden.

Was war Ihnen bei der Praxisorganisation und der Auswahl der Praxissoftware wichtig?

KL: Die Praxisorganisation ist etwas, an dem wir immer noch kontinuierlich arbeiten. Durch unser schnelles Wachstum beschäftigen wir uns jeden Tag mit der Optimierung unserer Abläufe und Prozesse. Uns ist dabei eine Sache besonders wichtig: jeder Mitarbeiter hat seinen festen Arbeitsbereich, für den er von komplett verantwortlich ist. So schaffen wir klare Zuständigkeiten, Routinen und vermeiden Schnittstellen, an denen häufig Fehler auftreten. Gerade an Tagen, an denen viel los ist, schafft eine so klare Aufteilung letztlich Entlastung für alle. In Bezug auf die Praxissoftware musste für uns das Preis-Leistungsverhältnis stimmen. Mir war Übersichtlichkeit wichtig und die Anbindung von bildgebenden Geräten – damit wir zum Beispiel Röntgenbilder direkt einem Patienten zuordnen können. Jetzt sind wir allerdings im ersten Jahr so stark gewachsen, dass wir uns für die Zukunft überlegen müssen, ob wir das System noch einmal unserer aktuellen Praxisgröße anpassen.

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Wie hat ReboPharm Sie bei der Praxisgründung unterstützt?

KG: Da wir keine bestehende Praxis übernommen, sondern neu gegründet haben, mussten wir die gesamte Praxisapotheke und die Praxisbedarfsartikel neu anschaffen. Von Thermometern, über Teststreifen, Desinfektionsmittel, Scheren, Verbandsstoffe, Maulkörbe bis hin zu Instrumenten, Arzneimitteln und Impfstoffen – da kam eigenes zusammen, dass wir benötigten und bei ReboPharm bestellt haben. Die Zusammenarbeit mit ReboPharm hat absolut reibungslos geklappt, unsere Ansprechpartner dort haben uns immer kompetent und sehr freundlich weitergeholfen.

KL: Da diese Anschaffungen für uns natürlich auch neu waren, haben wir uns mit einigen Artikeln „verkauft“ und haben ReboPharm als sehr kulant erlebt: was nicht gepasst hat, konnten wir ohne Probleme umtauschen und es zurückschicken, oder es wurde bei uns abgeholt. Wir sind wirklich sehr zufrieden und froh, dass wir in diesen Fragen auf ReboPharm zählen konnten und können.

Was würden Sie Kollegen raten, die ebenfalls eine eigene Praxis anstreben?

KL: Für mich ist das wichtigste in einer erfolgreichen Tierarztpraxis die Nähe zum Kunden. Ein gutes Vertrauensverhältnis zu den Tieren und den Tierhaltern aufzubauen, das ist schon einmal die halbe Miete. Dazu braucht es Zeit und Einfühlungsvermögen. Uns ist es wichtig, auch im größten Stress Ruhe, Freundlichkeit und Fröhlichkeit auszustrahlen – die Tiere spüren das und fühlen sich bei uns wohl – genau wie ihre Besitzer.

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KG: Ein Besuch beim Tierarzt soll so positiv wie möglich besetzt sein – deshalb fordern wir unsere Kunden beispielsweise auch auf, sich mit ihrem Tier auf einem Spaziergang einfach mal ein Leckerli bei uns in der Praxis abzuholen. Da kommt ein Hund dann zwischen zwei Terminen kurz zu Besuch ins Behandlungszimmer und kriegt einen Hundekeks von uns – und schon erinnert er sich beim nächsten Termin an die gute Erfahrung.

KL: Vielleicht unterscheidet uns das auch von anderen Tierarztpraxen. Wir bekommen sehr oft das Feedback, dass unsere Kunden es sehr schätzen, dass wir uns Zeit nehmen und so viel Wert auf eine gute Atmosphäre legen. Und dafür ist vor allem ein gutes Team wichtig, das man sorgfältig aussuchen und auswählen sollte. Man arbeitet sehr eng zusammen: Hand in Hand, im wahrsten Sinne des Wortes. Alle müssen gut miteinander auskommen, denn eine Praxis „funktioniert“ nur so gut, wie das Team untereinander. Das Zwischenmenschliche muss stimmen, im Team genauso wie mit den Kunden – das ist unser Erfolgsgeheimnis.

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