Wenn Futter das Leben leichter macht

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Wenn Futter das Leben leichter macht

Ergänzungsfuttermittel ergänzen den Bedarf von Pferden an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien und dienen so der nachhaltigen Gesundheit und Leistungsfähigkeit. Sie können die konservative Therapie von Erkrankungen unterstützen und für spezifische Problematiken eingesetzt werden. Zwei nachweislich wirksame Supplementierungen stellen wir heute näher vor.

 

Für die Freude an Bewegung

Lahmheiten und andere orthopädische Problematiken sind der häufigste Grund für das vorzeitige Ausscheiden von Pferden aus dem Sport. Um orthopädische Patienten auch im Stall optimal unterstützen zu können, gibt es Ergänzungsfuttermittel mit afrikanischer Teufelskralle.

 

Afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens)

Die afrikanische Teufelskralle, eine Pflanzenart der Sesamgewächse, wächst flach am Boden mit bis zu 1,5 m langen Trieben in den Steppengebieten Süd- und Südwestafrikas. Sie erhielt ihren Namen aufgrund ihrer mit Widerhaken versehenen Früchte. Die Inhaltsstoffe, die die Teufelskralle als Ergänzungsfuttermittel-Grundlage attraktiv machen, verbergen sich jedoch in ihren unterirdischen Speicherwurzeln.

Der pharmakologische Nutzen der Teufelskralle beruht besonders auf ihrem Hauptinhaltsstoff, dem Harpagosid. Neben diesem sind weitere Iridoid-Glykoside, Flavonoide und ungesättigte Fettsäuren enthalten.

Zubereitungen der afrikanischen Teufelskralle unterbrechen den inflammatorischen Teufelskreis des Gelenkstoffwechsels. Sie hemmen die Cyclooxidenase-2, Lipoxygenase und chondrotoxische Zytokine und wirken somit besonders bei Beschwerden des Bewegungsapparates antiphlogistisch und analgetisch. Diese antirheumatische Wirkung konnte in Tierversuchen vielfach belegt werden.

 

Wissenschaftlicher Überblick

Zahlreiche Studien haben sich inzwischen mit der Wirksamkeit der afrikanischen Teufelskralle beschäftigt. Während verschiedene Inflammations-Parameter zur Auswertung herangezogen wurden, konnte stets eine signifikante Wirkung nachgewiesen werden.

In einem Vergleich von Pferden mit Lahmheits- und Schmerzsymptomatik erzielten die mit Teufelskralle therapierten Pferde, wie auch die Kontrollgruppe unter Phenylbutazon, eine deutliche Verbesserung.

Andere Studien wiesen eine reduzierte Freisetzung von PGE2 und TNF-α nach.

Weiterhin konnte durch die alleinige Behandlung mit Teufelskrallen-Trockenextrakt eine hochsignifikante klinische Wirksamkeit bei Muskelschmerzen beobachtet werden. Harpagophytum beeinflusste hierbei die sensible und vaskuläre Muskelerregbarkeit signifikant und reduzierte die Muskelresistenz.

Während Harpagosid bis zu neun Stunden nach Verabreichung im Blut nachgewiesen werden konnte, wurden keinerlei Nebenwirkungen beobachtet.

Trotzdem wird bei bestehender Magen-Darm-Problematik und Trächtigkeit von Ergänzungsfuttermitteln mit afrikanischer Teufelskralle abgeraten.

Nach ADMR-Bestimmungen haben Präparate mit Teufelskralle eine Karenzzeit von 48 Stunden.

 

REBOQUIN Teufelskralle

Teufelskralle als Ergänzungsfuttermittel ist fester Bestandteil unserer Qualitätsmarke REBOQUIN. Mit einer Zufütterung von 30ml (10-15ml) pro Pferd (Pony) und Tag unterstützen Sie Ihre Patienten täglich bei Lahmheiten, Muskelverspannungen und anderen orthopädischen Problematiken optimal.

 

Für Ruhe und Gelassenheit

Pferde sind Fluchttiere und angst- oder stressinduzierte Reaktionen sind keine Seltenheit. Das bringt nicht nur Risiken für Pferd und Reiter mit sich, sondern schlägt dem Pferd auf den Magen und raubt dem Besitzer die Nerven. Um den Umgang mit jungen Kraftprotzen, Angsthasen und Temperamentbolzen angenehmer zu gestalten bietet sich Tryptophan an.

 

Tryptophan

Tryptophan ist eine essentielle Aminosäure und Bestandteil von Proteinen. Sie kommt somit viel in tierischen Produkten, aber zum Beispiel auch in Sojabohnen und Cashew-Kernen enthalten.

In wissenschaftlichen Studien wird Tryptophan häufig als „natürliches Antidepressivum“ bezeichnet, da es stimmungsaufhellend und beruhigend wirkt. Schon lange wird es in sowohl Form von Nahrungsergänzungsmitteln in der Humanmedizin, als auch als Ergänzungsfuttermittel in der Veterinärmedizin angewandt.

Tryptophan ist der Vorläufer des Neurotransmitters Serotonin. Auch als „Glückshormon“ beschrieben beeinflusst Serotonin viele Körperfunktionen, unter anderem die Stimmungslage und den Schlaf-Wach-Rhythmus.

Durch eine zusätzliche Zufuhr an Tryptophan, welches die Blut-Hirn-Schranke überwinden kann, wird die Serotoninsynthese mithilfe ihres Coenzyms Vitamin B6 im Gehirn stimuliert, was eine bessere Gemütslage und ein Gefühl der Ruhe, Gelassenheit und Zufriedenheit bedingt. Damit einher gehen eine gehemmte Impulsivität, gedämpfte Angst und Aggression und gesteigerte Konzentration.

 

Wissenschaftlicher Überblick

Die Wirkung der alimentären Ergänzung von Tryptophan wurde in wissenschaftlichen Studien häufig untersucht.

Neben Menschen wurden eine Vielzahl verschiedener Tiere untersucht, unter anderem Affen, Hunde, Katzen, Seezungen und Pferde.

Bei Rhesus-Affen, die durch Selbstverstümmelungen auffällig waren, konnte die Supplementierung von Tryptophan dieses Automutilations-Syndrom signifikant lindern.

Seezungen zeigten nach Tryptophan-Ergänzung signifikant geringere Stressmarker. Untersucht wurden Cortisol-, Laktat- und Glukose-Plasma-Spiegel.

Mithilfe von Reaktionstests und der Überwachung der Herzfrequenz sowie der Laktat- und –Cortisol-Spiegel im Blut während unterschiedlicher Situationen konnten mehrere Studien die signifikante, beruhigende Wirkung von Tryptophan bei Pferden bestätigt werden.

Nach ADMR-Bestimmungen haben Präparate mit Tryptophan eine Karenzzeit von 48 Stunden.

 

Definition: Ergänzungsfuttermittel sind gemäß Art. 3 Absatz 2 j der VO (EG) Nr. 767/2009 Mischfuttermittel, die einen hohen Gehalt an bestimmten Stoffen aufweisen, aber aufgrund ihrer Zusammensetzung nur mit anderen Futtermitteln zusammen für die tägliche Ration ausreichen.

 

Autor: Sabrina Thomeczek

 

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